Adobe Aktie Analyse, Kursziel und Prognose 2021: wie groß ist der Burggraben?

zuletzt aktualisiert: 8. Mai 2021

In dieser Adobe Aktie Analyse werde ich der Frage nachgehen, wie groß der Burggraben nach all den Jahren der klaren Marktführerschaft im Bereich der Creative Software heute noch ist und wie es um die Bewertung der Adobe Aktie steht.

…Denn seit dem das Unternehmen im Jahr 2013 von den klassischen Lizenzkäufen auf ein lukratives Abo-Modell umgestiegen ist, kennt der Aktienkurs nur noch eine Richtung und ist um über 1.000% seit 2013 gestiegen. Durch eine Vielzahl an Zukäufen hat sich Adobe auch in anderen Bereichen wie dem Kundenmanagement (CRM) oder der Ressourcenplanung und Anwendungsautomatisierung immer stärker positioniert.

Aber wie viel Potential steckt noch in dem Unternehmen? In dieser ausführlichen Adobe Aktie Analyse geht es unter anderem um:

  • das Unternehmen Adobe Inc., die Segmente und das Geschäftsmodell
  • die Branche und Konkurrenz sowie die Schwächen und Risiken des Unternehmens
  • das faire Kursziel der Adobe Aktie und die Prognosen für die nächsten Jahre

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1. Adobe Inc. – Unternehmen

Adobe Inc. (ehemals Adobe Systems) ist mit einer Marktkapitalisierung von ca. 230 Mrd. USD eines der 30 größten Unternehmen des S&P 500. Der Softwarekonzern gehört zu den führenden Anbietern im Medien-Bereich. Zu den bekanntesten Produkten gehören „Photoshop“ oder auch der „Adobe Acrobat Reader“ die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Dabei teilt sich der Umsatz in die folgenden Regionen auf:

USA52 %
EMEA20 %
Other Asia Pacific9 %
Japan7 %
United Kingdom7 %
Other Americas5 %
Adobe Inc. Umsatz nach Region (ca.) | Quelle: Marketscreener.com


Auch wenn ungefähr die Hälfte der Einnahmen in den USA erzielt werden, ist das Unternehmen aus geografischer Sicht relativ gut diversifiziert. Die Produkte sind dabei vor allem bei Profis im Bereich der kreativen Gestaltung sehr gefragt und insbesondere in der Marketing-Abteilung vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Folgende Grafik liefert einen Überblick zu den verschiedenen Anwendungen:

Adobe Inc. Segmente - Überblick
Adobe Inc. Anwendungen 1/2
Adobe Inc. Anwendungen 2/2
Anwendungen von Adobe (Auswahl) | Quelle: Adobe.com

Damit du einen kleinen Eindruck davon bekommst, wie ein solches Video-/ Bildbearbeitungstool funktioniert, habe ich dir nachfolgend ein Video zu Photoshop verlinkt. Gleichzeitig zeigt dieses kurze Tutorial auch eindrucksvoll auf, dass YouTube-Kanäle von Unternehmen nicht nur eine Art „Deko“ sein müssen, auf denen ab und zu mal ein langweiliges Video veröffentlicht wird, dass meist nur einige hundert, vielleicht sogar ein paar tausend Aufrufe erzielt. Denn Adobe erreicht mit solchen beliebten Kurzanleitungen Millionen von Klicks:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Funktionsweise von Adobe Photoshop | Quelle: Youtube.com

Wie umfangreich die Programme von Adobe sind, kann man sich dabei kaum vorstellen. Die Möglichkeiten zur Bildbearbeitung und zur Erstellung von kreativen Inhalten sind nahezu grenzenlos – in etwa Vergleichbar mit Programmen wie Excel oder PowerPoint von Microsoft. Die Produkte teilen sich dabei in zwei Hauptsegmente auf:

Segmente

Digital Media ist für ca. 70% der Einnahmen von Adobe verantwortlich.
Dieses Segment beinhaltet hauptsächlich Software zur kreativen Gestaltung, Illustration, Visualisierung, Konversion und Verteilung von digitalen Inhalten. Dazu gehören bspw. auch die bekannten Produkte wie Photoshop, Premiere, Acrobat oder Illustrator, die auch in der obigen Grafik mit aufgeführt sind. Neben den Privatanwendern sind die Produkte insbesondere bei Profis sehr beliebt und werden auch gerne von kleinen, mittelständischen sowie großen Konzernen verwendet.

Digital Experience ist für ca. 30% der Einnahmen verantwortlich.
Hierbei handelt es sich um Software die anderen Unternehmen dabei helfen ihre Geschäftsprozesse zu verwalten und zu verbessern. Darunter fallen unter anderem die Bereiche: Marketing, Datensicherung, Ressourcenplanung und Anwendungsautomatisierung.

Zudem hat Adobe im vierten Quartal 2020 mit Publishing and Advertising ein neues Segment eingeführt bzw. die bisherige Aufteilung umstrukturiert. Die beiden Bereiche Publishing und die Advertising Cloud, welche zuvor dem Digital Experience Segment untergeordnet waren, werden nun einzeln aufgeführt. Das hat jedoch vor allem strategische Hintergründe und ist für uns nur mit Blick auf die Wachstumsraten der einzelnen Segmente wichtig.

Der Bereich Digital Media verzeichnet ein sehr konstantes jährliches Wachstum von ca. 20 Prozent. Etwas anders verhält es sich mit dem Digital Experience Segment. In den letzten Jahren wuchs dieser Bereich um durchschnittlich 15% – 20%, von 2018 auf 2019 sogar um über 30 Prozent. Aber während das Segment Digital Media sein Wachstum auch im letzten Jahr aufrecht erhalten konnte, schaffte es der Digital Experience Bereich, inkl. Publishing and Advertising, unter der Corona-Pandemie „nur“ mit ca. 13% zu wachsen.

Diese Schwankungen im Segment Digital Experience hängen vor allem mit den Übernahmen und Akquisitionen von Adobe zusammen, welche wir im Laufe des folgenden Kapitels noch genau betrachten werden.

2. Geschäftsmodell und Strategie

Die Entwicklung des Geschäftsmodells spielt eine große Rolle bei Adobe. Denn deren Kernprodukte waren zwar schon immer sehr beliebt und haben dem Unternehmen bereits in den frühen 2000er Jahren zu Milliardenumsätzen verholfen. Aber ein Großteil des heutigen Erfolgs ist auf die Transformation des Geschäftsmodells im Jahre 2013 zurückzuführen – gut ablesbar an folgender Grafik:

Adobe Umsatzentwicklung
Umsatzentwicklung nach Transformation des Geschäftsmodells | Eigene Darstellung

Wenn wir den kleinen Knick während der Finanzkrise im Jahr 2009 ignorieren, dann sehen wir ab dem Jahr 2004 kontinuierlich steigende Umsätze, einen kurzzeitigen Einbruch im Jahr 2013 und ab 2014 einen explosionsartigen Umsatzanstieg, der bis heute anhält. Auch für die Unternehmensbewertung und die Berechnung des Kursziels der Adobe Aktie ist diese Grafik von Bedeutung, denn genau solche Entwicklungen müssen bspw. bei der Verwendung des Durchschnitts-KGVs berücksichtigt werden.
Aber wie genau hat sich das Geschäftsmodell verändert?

Transformation zum Abo-Modell

Während Abo-Modelle heutzutage nicht mehr wegzudenken sind und es für uns selbstverständlich ist, einen monatlichen Preis für einen bestimmten Service zu bezahlen, sah die Welt vor ca. 10 Jahren – insbesondere im Software-Bereich – ganz anders aus. Statt einer monatlichen Zahlung waren einmalige Lizenzgebühren üblich.

Adobe Inc. war eines der ersten Softwareunternehmen die auf ein solches Abo-Modell setzten – auch SaaS (Software as a Service genannt), auf dessen Eigenschaften ich in der Analyse zur Salesforce Aktie näher eingegangen bin. Die verschiedenen Anwendungen wurden in die Cloud verlagert, worüber die Nutzer nach der Abschließung eines monatlichen Abonnements auf die Produkte zugreifen können.

Das führte zwar kurzfristig zu einem Ergebnisrückgang und einem Einbruch der Marge. Langfristig entsteht daraus aber ein gut skalierbares Geschäftsmodell mit viel Potential. Dies zeigt sich an der Bewertung sowie bei der Analyse des Kursverlaufs (von 2002 bis Anfang 2020) der Adobe Aktie:

Adobe Aktie Kursverlauf-Entwicklung
Adobe Aktie Entwicklung | Tool: Guidants.com – eigene Erstellung/ Bearbeitung


Die Transformation des Geschäftsmodells lässt sich hervorragend am Aktienkurs ablesen. Die stetig wachsenden Margen führen zu höheren Prognosen der zukünftigen Umsätze und rechtfertigen damit auch ein immer höheres Kursziel der Adobe Aktie, womit wir uns im 5. Kapitel dieser Analyse genauer befassen werden.

Bei solch einem Abo-Modell ist es wichtig, die Kunden auch langfristig an das Produkt zu binden, da sie durch die flexiblen, monatlichen Zahlungen jederzeit abspringen könnten. Besonders zwei Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle:

Burggraben und Lock-in-Effekt

Adobe verfügt über eine ausgezeichnete Marktstellung. Die Services und Tools haben sich über viele Jahre bewährt und erfreuen sich großer Beliebtheit. In Kombination mit der breiten Produktvielfalt und der hohen Komplexität der Anwendungen ist es für die Konkurrenz kaum möglich Adobe von ihrem Thron zu stoßen. Damit hat sich das Unternehmen einen gewissen Burggraben erschaffen.

Diese Komplexität bringt aber noch einen weiteren Effekt mit sich, der bei kaum einem Unternehmen so stark zu tragen kommt wie bei Adobe – der Lock-in-Effekt. Das bedeutet, dass die Nutzer sozusagen im Produkt „gefangen“ sind. Du kennst das sicher, wenn du dich an einen bestimmten Dienst gewöhnt hast. Das zeigt sich z.B. schon bei simplen Anwendungen wie einer Kalender- oder einer Notiz-App. Hat man sich erstmal an die Bedienung gewöhnt und all seine Daten abgespeichert, will man nicht mehr zu einem anderen Dienst wechseln. Dabei gilt: Je komplexer die Anwendung, desto stärker der Lock-in-Effekt.

Um die Programme von Adobe gut beherrschen zu können, muss man viel Zeit investieren. Insbesondere für Unternehmen sind die Wechselkosten, um auf ein konkurrierendes Produkt umzusteigen, meist zu hoch. Gleichzeitig tut Adobe alles, dass gar nicht erst die Intention aufkommt, wechseln zu wollen.

Frühe Kundenbindung und Vielfalt der Anwendungen

Adobe richtet seine Strategie gezielt darauf aus, neue und vor allem junge Kunden so früh wie möglich an die Produkte zu binden. Dabei kann es sich Adobe leisten, die Services an die besagte Zielgruppe mit erheblichen Rabatten zu verkaufen, wie folgender Screenshot zeigt:

Adobe Inc. Aktie - Analyse der Strategie
Adobe Inc. Rabatte für ausgewählte Zielgruppen | Quelle: Adobe.com

Die Strategie ist simpel:
Bei solchen Rabatten sind die Einnahmen vergleichsweise gering, was Adobe jedoch gerne in Kauf nimmt, denn langfristig werden sie um so stärker davon profitieren. Schüler, Studenten oder auch Dozenten, die sich ein mal an die Produkte gewöhnt haben, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu einem anderen Produkt wechseln. Und das, auch wenn sie keinen Rabatt mehr erhalten oder Konkurrenzprodukte günstiger sein sollten, denn „die Macht der Gewohnheit“ und der Aufwand, der mit dem erlernen eines neuen Produktes verbunden wäre, ist oftmals schlichtweg zu hoch.

Ein weiterer Faktor ist die Vielseitigkeit und die breite Produktpalette, die sie ihren Nutzern anbieten. Im Idealfall ist das Angebot groß genug, dass der Kunde auf der Plattform alles findet was er braucht, sodass er gar nicht mehr auf irgend ein Service der Konkurrenz zurückgreifen muss. Und wieso sollte ich als Kunde auf ein einzelnes Produkt von einem Konkurrenten zurückgreifen, wenn ich bei Adobe mit einem einzigen Abonnement Zugriff auf ein umfangreiches Portfolio habe, welches stetig ergänzt wird?

Adobe Inc. – Akquisitionen und Zukäufe

Damit der Nutzer sämtliche Dienste auf der Adobe Plattform vorfindet, ist es für das Unternehmen von großer Bedeutung, regelmäßige Übernahmen zu tätigen, um weitere nützliche Anwendungen in die eigene Plattform zu integrieren.

Adobe Inc. - Akquisitionen und Übernahmen
Adobe Inc. – ausgewählte Akquisitionen | Quelle: Adobe.com
  1. Im Jahr 2019 hat Adobe das Unternehmen Allegorithmic übernommen (Preis nicht bekannt). Allegorithmic ist auf die Bearbeitung und die Erstellung von 3D Texturen spezialisiert. Die Kunden stammen bspw. aus dem Bereich Einzelhandel oder der Automobil-Branche, aber auch aus dem Gaming- und dem Entertainment-Bereich. So fanden deren Produkte Anwendung in bekannten Spielen wie Call of Duty oder Assassin’s Creed und in eindrucksvollen Filmen wie Blade Runner.
  2. Das Unternehmen Marketo wurde 2018 übernommen, um sich im Marketing-Sektor und CRM-Bereich besser positionieren zu können. Dafür zahlte Adobe einen stolzen Preis von 4,75 Mrd. USD.
  3. Auch im eCommerce-Bereich hat Adobe seine Marktstellung weiter ausgebaut, indem sie ebenfalls im Jahr 2018 das Unternehmen Magento für 1,7 Mrd. USD aufgekauft haben.

Übernahmen im großen Stil sollten auch immer kritisch betrachtet werden. Insbesondere wenn dadurch das Wachstum eines Unternehmens verfälscht wird und die Übernahmen mit viel Aufwand verbunden sind. Bei Adobe lassen sich jedoch die übernommenen Dienste meist reibungslos in das bestehende Ökosystem einbinden wodurch die Risiken des hohen Goodwills minimiert werden und einige Synergieneffekte entstehen:

  • Adobes Portfolio wird erweitert – attraktiver für bestehende und potentielle Kunden
  • Adobe übernimmt auch alle Bestandskunden der aufgekauften Unternehmen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die anderen Produkte der Adobe Plattform nutzen werden.
  • All das erhöht den Burggraben, stärkt den Lock-in-Effekt und wirkt sich somit auch positiv auf den Verlauf der Adobe Aktie aus

3. Branche, Konkurrenz und Marktposition

Einem Artikel von Grand View Research zufolge, beträgt das weltweite Volumen des digitalen Marketing-Software Marktes im Jahr 2019 über 43 Mrd. USD, mit einem erwarteten jährliches Wachstum (CAGR) von 17,4% bis 2027. Folgende Grafik zeigt dabei die Entwicklung nach Segment, bezogen auf die USA:

Marketing Software Entwicklung
Wachstum des Marketing-Software-Marktes von 2016 – 2027 | Quelle: grandviewresearch.com

Auch wenn es sich nicht um die beste Grafik handelt, ist gut zu erkennen, dass jedes Segment ein sichtbares Wachstum aufzeigt. Dabei ist Adobe nicht in jedem einzelnen dieser Bereiche vertreten, allerdings ist das Unternehmen aufgrund der breiten Produktpalette auch nicht nur einer einzelnen bestimmte Branche zuzuordnen. Durch all die getätigten Übernahmen und der Eingliederung der zugekauften Services in das eigene Ökosystem, dringt Adobe immer weiter in verschiedene Gebiete vor, wie bereits im vorherigen Abschnitt beschrieben wurde.

Adobe Marktposition – CRM

Folgende zwei Grafiken habe ich bereits in der Salesforce Aktienanalyse verwendet. Sie wurden zwar auf der Seite von Salesforce veröffentlicht, basieren aber auf einer Studie des unabhängigen Markforschungsunternehmen (IDC):

Dennoch sollte man diese Abbildungen mit Vorsichtig betrachten. So lässt sich bspw. der Marketing Bereich in verschiedene Segmente unterteilen, was auch zu unterschiedlichen Darstellungen einer führt. Auch im CRM-Segment zeigt das folgende Diagramm ein etwas anderes Bild auf:

Adobe Inc. CRM-Marktanteil
Adobe Inc. Marktanteil CRM-Applications

…Fest steht, dass Salesforce unangefochtener Marktführer auf diesem Gebiet ist. Unabhängig davon, ob sich Adobe mit Microsoft den 3. Platz teilt oder sich mit leichtem Vorsprung auf dem 2. Platz befindet – Sie spielen auch im CRM-Segment ein große Rolle, vor allem durch die im Jahr 2018 übernommene Marketo Inc. Das zeigen auch die Unternehmensbewertungen von Gartner:

Adobe Inc. Bewertung
CRM Lead Management – Vergleich | Quelle: gartner.com

Allein anhand der Anzahl der Bewertungen ist gut zu sehen, dass Salesforce das beliebteste Tool ist und SAP vergleichsweise wenig verwendet wird. Was die Bewertungen selbst betrifft, schneiden alle Anbieter zwar sehr ähnlich ab, allerdings hat Adobe die meisten 5 Sterne-Bewertungen und muss sich überhaupt nicht vor der Konkurrenz verstecken.

Adobe Marktposition – Content Management u. gesamter Cloud-Markt

Diese Konkurrenz zwischen Salesforce, SAP und anderen großen Softwareunternehmen zieht sich über viele verschiedene Gebiete hinweg. Aber im Bereich der Content-Management-Anwendungen sieht das Bild noch einmal deutlich anders aus – zugunsten von Adobe:

Adobe Inc. Content Management Marktanteil
Adobe Inc. Marktanteil Content-Management-Applications

Hier verwundert es nicht, dass sich Microsoft mit seinen Office Diensten klar auf dem 1. Platz befindet. Um so beeindruckender ist es aber, wie deutlich Adobe den 2. Platz für sich behaupten kann. Und auch mit Blick auf die Wirksamkeit der Strategie und dem aktuellen Leistungsangebot sticht Adobe deutlich hervor:

Adobe Systems - Content Management: Strategie und Produktpalette

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Adobe um ein SaaS-Anbieter, d. h. dass Nutzer über die Cloud auf die verschiedenen Anwendungen zugreifen können. Somit ist das Unternehmen auch im gesamten Cloud-Markt unter den top 5 Anbietern zu finden:

Adobe Systems - Marktanteil gesamter Cloud-Markt
Adobe Inc. Marktanteil – Cloud gesamt | Quelle: appsruntheworld.com

Aus diesen Grafiken geht hervor, dass Adobe nicht nur in mehreren Bereichen tätig ist, sondern auch zu den Marktführern auf den jeweiligen Gebieten gehört. Durch all die gezielten Überkäufe und die Eingliederung in die eigene Plattform, bauen sie diese Position immer weiter aus und profitieren dadurch um so mehr von dem stark wachsenden Markt.

4. Adobe – Schwächen, Risiken und kritische Aspekte

Während die Bewertungen im Digital Experience Segment und vor allem bei den Unternehmensanwendungen bzw. bei den großen Kunden relativ gut ausfallen, wie wir im vorherigen Kapitel gesehen haben, bekommt Adobe im Bereich Digital Media und insbesondere bei den Privatkunden deutlich mehr Gegenwind zu spüren.

Adobe Inc. Bewertung
Adobe Inc. Bewertungen | Quelle: trustpilot.com

Auch wenn auf Trustpilot tendenziell kritisch bewertet wird und auch andere große Unternehmen wie bspw. PayPal dort sehr schlecht abschneiden, zeigt diese miserable Bewertung dennoch auf, dass Adobe bzw. deren Produkte nicht überall so gut ankommen. Neben dem schlechten Support werden dabei vor allem die viel zu hohen Preise bemängelt und die das undurchsichtige Abo-Modell. Oft wird sogar von einer „Abo-Falle“ gesprochen.

In den folgenden drei Abschnitten möchte ich vor allem auf die Preisgestaltung von Adobe eingehen und auf die daraus resultieren Folgen, die sich auch auf den Burggraben auswirken. Und dabei bekommt ihr auch die Einschätzungen von einem Profi auf diesem Gebiet zu lesen, der schon seit vielen Jahren mit den Produkten von Adobe arbeitet.

Adobes hohe Preise werden umgangen

Zunächst knüpfen wir aber an das obige Bild an und greifen einen der häufigsten Kritikpunkte auf: die hohen Preise von Adobe. Dabei beziehen wir einen der größten Tech-YouTuber mit ein, welcher im letzten Jahr ein Video mit dem Titel „WHY do I pay Adobe $10K a YEAR!?“ zu deutsch „WARUM bezahle ich Adobe $10.000 pro Jahr?“ veröffentlicht hat:

YouTube-Video zu den hohen Kosten von Adobe
YouTube-Video zu Adobe | Quelle: YouTube / Linus Tech Tips

In dem Video mit über 3.5 Mio. Aufrufen erklärt er, wie teuer Adobe für ihn geworden ist, dass er aber die Produktvielfalt schätzt und dass er bereits im Lock-In-Effekt (im 2. Kapitel dieser Adobe Aktie Analyse erklärt) „gefangen“ ist.

Viel spannender sind aber die Kommentare seiner Zuschauer bzw. die Erkenntnisse, die wir daraus ziehen können. Denn die Anwendungen von Adobe gehören nach wie vor zu den beliebtesten Tools bei der Bild- und Videobearbeitung. Allerdings hat ein großer Teil dieser Nutzer nicht mit den hohen Preisen zu kämpfen… sie zahlen nämlich gar nichts. Die folgenden Kommentare unter dem oben verlinkten Video wurden von mir auf deutsch übersetzt:

Dieser Kerl zahlt für all unsere raubkopierte Software.

– über 6.000 Likes

Wenn man also kein Geld mit seinem Content verdient, sollten alle anderen Photoshop raubkopieren, wie sie es schon immer getan haben? Verstanden.

– ca. 2.500 Likes

Komm schon Linus, raubkopiere es einfach wie der Rest von uns!

– über 1.500 Likes

Ohne groß darauf einzugehen, dass das Raubkopieren und kostenlose Nutzen solch einer Anwendung natürlich illegal ist, zeigen diese Kommentare deutlich auf, dass viele private Nutzer nicht mehr bereit dazu sind, die hohen Preise für die Adobe-Dienste zu zahlen. Und das führt natürlich auch dazu, dass die Konkurrenzprodukte für diese Zielgruppe immer attraktiver werden…

Ist der Burggraben unüberwindbar?

Darauf aufbauend und in Bezug auf den Burggraben bzw. den Lock-In-Effekt von Adobe habe ich einen alten Klassenkameraden um seine persönliche Einschätzung gebeten. Niklas ist 25, arbeitet als selbstständiger Fotograf und nutzt die Produkte von Adobe bereits seit ungefähr 7 Jahren. Es folgt ein kurzer Auszug aus seiner Galerie und seine persönliche Meinung:

Niklas Frech Galerie - frechphotography.com
Galerie (Auswahl) von Niklas Frech | Quelle: frechphotography.com

Ich arbeite täglich mit den Programmen von Adobe, speziell als Fotograf mit Lightroom und Photoshop. Ich bin von den Produkten überzeugt, muss aber dennoch sagen, dass sich in den letzten 7 Jahren relativ wenig getan hat. Es sind nicht wirklich viele neue „Werkzeuge“ hinzu gekommen. Ein Paar Dinge wurden vereinfacht, aber das Grundgerüst hat sich nicht groß verändert. Es ist aber auch schwierig da was neues rauszubringen. Man könnte manche Dinge noch automatisieren, das war’s aber.

Trotzdem ist Photoshop in Sachen Bildbearbeitung die erste Anlaufstelle für mich und wird es voraussichtlich die nächsten Jahre auch bleiben. Auch meine Fotografen-Kollegen sehen das so. Dennoch gibt es zu den anderen Produkten immer mehr ernsthafte Konkurrenz. Beispielsweise für Lightroom, was vor allem für einfache Bildbearbeitung sowie Bilder ordnen zuständig ist:

Ich shoote seit über zwei für ein großes E-Commerce Unternehmen, wo Lightroom über viele Jahre hinweg verwendet wurde. Nun ist das Unternehmen aber auf das Programm „Capture One“ umgestiegen, da es deutlich mehr Vorteile bietet. Auch im Bereich Film haben Premiere und After Effects starke Konkurrenz bekommen. Viele meiner Video Kollegen, schneiden immer mehr mit DaVinci Resolve, das (stand heute) KOSTENLOS ist.

Ich persönlich werde sicherlich in Zukunft weiter mit Photoshop arbeiten. Die anderen Programme haben aber starke Konkurrenz und ich kann mir gut vorstellen, dass es auch für Photoshop in Zukunft immer mehr konkurrenzfähige Produkte geben wird.

Aufkommende Konkurrenz

Direkt vorweg:
Auch hier noch einmal vielen lieben Dank an Niklas für seine hochinteressante, persönliche Einschätzung und die Zeit, die er sich dafür genommen hat. Wer mehr von seiner Arbeit sehen möchte, kann gerne auf seiner Website oder auf Instagram vorbeischauen.

…Auch der Kommentarbereich des oben verlinkten Videos spiegelt die Eindrücke von Niklas wider. Neben der Kritik an den hohen Preise und dass diese von den meisten Nutzern umgangen werden, finden sich auch solche Kommentare:

Für mich ist es einfach erstaunlich, dass DaVinci eine kostenlose Version hat.

– knapp 2.000 Likes

Das ist der Grund, warum ich solche Firmen wie Affinity unterstütze. Tolle Software, normale Preise.

– knapp 2.000 Likes

Die kostenlose Anwendung DaVinci wurde ja bereits von Niklas erwähnt und Affinity ist ein Konkurrenzprodukt zu Photoshop. Auch insgesamt scheint es immer mehr Alternativen zu geben oder anders gesagt: das Interesse nach den Adobe-Anwendungen scheint zu sinken, wie diese Google Trends Analyse aufzeigt:

Suchinteresse von "Adobe Photoshop" im zeitlichen Verlauf - 2004 bis Mai. 2021
Suchinteresse von „Adobe Photoshop“ von 2004 – Mai. 2021 | Quelle: Google Trends

Selbstverständlich sollten dabei auch noch zusätzliche Faktoren beachtet werden, aber auch bei der alleinigen Filterung nach „Adobe“ sieht dieser negative Trendverlauf ähnlich aus.

Risiken – Erkenntnisse und Schlussfolgerungen

Viele Privatkunden sind nicht mehr dazu bereit, die hohen Preise für die Adobe-Anwendungen zu zahlen. Um diese Kosten zu umgehen bewegen sich einige Nutzer sogar in den illegalen Bereich und verwenden Raubkopien, andere schwenken auf Konkurrenzprodukte um. Und laut den Erfahrungswerten von Niklas, zieht sich dieser Trend sogar bis in die großen Unternehmen hinein.

Hinzukommt eine weitere Entwicklung, die sich ebenfalls negativ auf das Geschäft von Adobe auswirkt. Denn egal wohin man Blickt: YouTube, Instagram oder Facebook – das Livestreaming gewinnt immer mehr an Bedeutung. Während die YouTuber und Content-Creator früher hauptsächlich aufwendig (mit den Tools von Adobe) bearbeitete Videos produzierten, finden heutzutage immer mehr Livestreams oder sogenannte „Reaction-Videos“ statt, wofür es kaum Video-Bearbeitung braucht…

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Adobe zwar nach wie vor eine hervorragende Markstellung besitzt, aber in vielen Bereichen mit Herausforderungen zu kämpfen hat… die sie sich aufgrund des schlechten Supports, undurchsichtiger Abo-Modelle und den hohen Kosten teilweise selbst zuzuschreiben haben. Um so spannender wird also der Blick auf die Bewertung.

5. Adobe Aktie Kursziel, Prognose, und Bewertung

Adobe inc. verzeichnet schon seit vielen Jahren eine stabile Brutto Marge. Und seit der Umwandlung zum Abo-Modell legt auch die Operative Marge eine extrem starke Entwicklung hin. Hier zeigen sich also die positiven Auswirkungen der hohen Abonnement-Preise. Auch die bereits im zweiten Kapitel aufgezeigte Umsatzentwicklung ist an der folgenden Abbildung gut abzulesen:

Adobe Entwicklung und Prognose der Umsätze und Margen
Adobe Umsatzentwicklung und Prognose | Quelle: Aktienfinder.net

Besonders beeindruckend ist dabei, dass die Corona-Pandemie so gut wie überhaupt keine Spuren bei Adobe hinterlassen hat. Seit der Umstrukturierung im Jahr 2013 steigt der Umsatz immer weiter an. Und laut den Prognosen wird das auch in den nächsten Jahren so weitergehen.

Bevor wir zur detaillierten Bewertung der Adobe Aktie kommen:
Ich habe das Unternehmen erstmalig im Mai 2020 analysiert – wie du auch an meiner Watchlist ablesen kannst. Auch wenn ich die alte Analyse durch diesen Artikel komplett überarbeitet und erweitert habe, lohnt sich ein Blick auf den damaligen Aktienkurs und meine Bewertung zu Adobe:

„Aktuell notiert die Adobe Aktie bei ca. 380 USD. Daraus würde sich bis zum Kursziel von 500 USD ein Potential von ca. 30% bis zum Ende des Jahres 2022 oder auch ca. 10% pro Jahr ergeben.“

Aufgrund der starken Geschäftsentwicklung, des hohen Burggrabens und des starken Lock-in-Effekts bewertete ich die Adobe Aktie damals, beim Aktienkurs von 380 USD und ein für Ende 2022 berechnetes Kursziel von ca. 500 USD mit Kaufen. Aber wie sieht es heute aus?

Adobe Aktie Prognose und Kursziel

Wie die Entwicklung des Umsatzes und der Margen eindrucksvoll aufgezeigt haben, ist es wichtig nur den Zeitbereich ab 2015 in die Bewertung der Adobe Aktie mit einzubeziehen. Denn die erfolgreiche Transformation zum Abo-Modell führte neben den höheren Einnahmen selbstverständlich auch zu einer deutlich höheren Aktienbewertung.

Aufgrund der konstanten Gewinnentwicklung, bietet sich die Bewertung anhand des durchschnittlichen, historischen KGVs an. Dabei greifen wir auf den bereinigten Gewinn zurück. Denn aufgrund der herausgerechneten Sondereffekte, eignet sich diese Kennzahl noch besser. Für die Berechnungen der Prognosen und Kursziele für die Adobe Aktie verwenden wir ein bereinigtes 38er KGV:

Adobe Aktie Kursziel, Prognose und Bewertung
Adobe Aktie Kursziel und Prognose | Quelle: Aktienfinder.net

Wie gut sich dieser Wert für die Bewertung eignet sieht man daran, dass der faire Wert zum 38er KGV (die gestrichelte Linie) sich in den letzten Jahren ziemlich genau um den tatsächlichen Kurs der Adobe Aktie bewegte. Gleichzeitig sehen wir auch, dass sich die Adobe Aktie seit meiner „alten“ Analyse, Mitte 2020, sehr weit von dem damaligen Kurs von 380 USD entfernte.

Mittlerweile notiert die Adobe Aktie bei ca. $490 und scheint, auf Basis unseres bereinigten KGV-Wertes von 38, leicht überbewertet zu sein, wie anhand des roten Doppelpfeils gekennzeichnet. Erst mit Blick auf die nächsten Jahre werden die Kursziele über dem aktuellen Niveau liegen:

  • Für Ende 2022 ergibt sich für die Adobe Aktie ein faires Kursziel bzw. eine Prognose von ca. 520 USD, was einer geringen Rendite von 6,4% entsprechen würde.
  • Um so höher das Adobe Aktie Kursziel für 2023 – auf Basis der Prognosen würde sich daraus ein faires Kursziel von ~ 605 USD ergeben, was einer möglichen Rendite von knapp 24% bzw. 8,7% pro Jahr entspricht.

Adobe Aktie Kursziel und Bewertung – GuruFocus

Wie auch schon in meiner ausführlichen Aktienanalyse zum südostasiatischen E-Commerce und Gaming Unternehmen Sea Limited, greif ich auch in dieser Adobe Aktie Analyse wieder auf das Finanztool GuruFocus zurück. In die folgende Abbildung fließen u. a. die historischen Kursbewertungen, das Kurs-Umsatz- und Kurs-Buchwert-Verhältnis, die Wachstumsraten sowie zukünftige Schätzungen der Geschäftsentwicklung mit ein:

Adobe Aktie Bewertung, Prognose und Kursziel
Adobe Aktie Bewertung und Prognose | Quelle: gurufocus.com

Der Kursverlauf von Adobe ist dabei in hellblau hervorgehoben. Die durchgezogene schwarze Linie kennzeichnet die bisherige, faire Bewertung auf Basis von GuruFocus. die gestrichelte schwarze Linie steht für die Prognosen der Adobe Aktie. Im Vergleich zur vorherigen Bewertung anhand des bereinigten KGVs fallen diese etwas höher aus:

  • Laut GuruFocus ist die Adobe Aktie aktuell nur leicht überbewertet. Die Prognosen für Ende 2021 liegen exakt auf dem aktuellen Kurs von ca. 490 USD.
  • Für Ende 2022 ergibt sich daraus für die Adobe Aktie ein prognostiziertes Kursziel in Höhe von ca. 560 USD (zuvor $520), was einer Rendite von ca. 14% entsprechen würde.
  • Für Ende 2023 liegt das faire Adobe Aktie Kursziel bei ~ 650 USD (zuvor $605), was einer möglichen Rendite von über 32% und damit deutlich mehr als die zuvor berechneten 24% entspricht.

Sind diese hohen Adobe Aktie Kursziele gerechtfertigt?

Ich halte diese Werte für zu optimistisch. Ein Anzeichen dafür, dass diese fairen Werte auf Basis von GuruFocus etwas zu hoch sind, zeigt sich auch daran, dass sich die durchgezogene schwarze Linie (aus der obigen Grafik) in der Vergangenheit deutlich über dem tatsächlichen Kurs der Adobe Aktie bewegte.

Und auch die von mir berechneten Kursziele würde ich sogar noch als optimistisch beurteilen. Zum einen lagen die historischen, bereinigten KGVs der letzten Jahre meist zwischen 32 und 35. Zum anderen liegt das, für die Bewertung der Adobe Aktie verwendete, bereinigte KGV deutlich unterhalb des tatsächlichen KGVs. Um auf Basis des reinen KGVs auf die gleichen Werte zu kommen, müssten wir ein KGV von 50 verwenden.

Zwar wurde die einzigartige Marktstellung und die enormen Margen von Adobe auch in den letzten Jahren mit solchen Premium KGV-Werten zwischen 40 und 50 honoriert, aber aus meiner Sicht ist es fraglich, inwieweit Adobe dieser Premium-Bewertung noch gerecht wird… vor allem bei der Berücksichtigung all der aufgezählten Risiken.

Und wie immer muss man diese Prognosen zur Adobe Aktie natürlich auch mit Vorsicht betrachten. Sollten die tatsächlichen Werte von diesen Schätzungen abweichen und Adobe Inc. bspw. schwächer wachsen als angenommen, würde daraus nochmal eine deutlich niedrigere Bewertung resultieren (das gilt selbstverständlich auch umgekehrt). Zudem liegen diese Kursziele teilweise weit in der Zukunft, womit natürlich auch ein gewisses Risiko einhergeht.

Fazit – Adobe Aktie Analyse

Mit der Restrukturierung ihres Geschäftsmodells hat sich Adobe früh an die zunehmende Digitalisierung und an den Wandel hin zur Cloud und zu den Abonnement-Modellen angepasst. Mit all den strategisch sinnvollen Akquisitionen haben sie sich ein echtes Ökosystem geschaffen. Und durch den Lock-In-Effekt werden die bestehenden Nutzer noch zusätzlich an die Anwendungen gebunden.

Mit Blick auf die hohen Abo-Preise, die sie für ihre Produkte verlangen, scheinen sie aber langsam ein gewisses Limit erreicht zu haben. Während Privatanleger diese Preise teilweise komplett umgehen und schon seit längerem die Produkte der Konkurrenz verwenden, sieht es danach aus, dass sich mittlerweile auch größere Unternehmen von dem Adobe-Lock-In lösen und auf alternative Tools umsteigen. All das zeigt: Der Burggraben von Adobe kann überwunden werden…

Mit Blick auf all diese Risiken und Unsicherheiten wird die Adobe Aktie solch einer Premium-Bewertung (KGV von 50) aus meiner Sicht nicht gerecht. Und selbst bei der Verwendung des 50er KGVs bzw. des bereinigten 38er KGVs scheint die Adobe Aktie immer noch überwertet zu sein, weshalb ich die Aktie aus aktueller Sicht nicht kaufen bzw. mit Hold bewerten würde.

…Wer zukünftig keine ausführlichen Artikel wie diese Adobe Aktie Analyse mehr verpassen und weitere Informationen zu vielen interessanten Unternehmen erhalten möchte, der kann sich jederzeit in den kostenlosen finanzfunk-Newsletter eintragen:


    …Neben der Adobe Aktie Analyse könnten dich auch folgende Artikel interessieren:

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    „Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen.” 
    – Benjamin Franklin

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    Disclaimer und Transparenzhinweis – Adobe Aktie Analyse:

    Zum Zeitpunkt dieser Analyse besitze ich keine Aktien von Adobe, was trotz größter Bemühungen dazu führen kann, dass dieser Artikel und die eingenommene Haltung von meiner subjektiven Wahrnehmung beeinflusst wird. Dieser Artikel ist keine Handlungsempfehlung oder Aufforderung zum Kauf. Es ist keine Empfehlung für ein Finanzprodukt und keine Anlageberatung. Garantie oder Zusicherung für die Richtigkeit oder die Aktualität der veröffentlichten Informationen gibt es nicht. Für deine Investment-Entscheidungen bist du selbst verantwortlich.

    7 Gedanken zu „Adobe Aktie Analyse, Kursziel und Prognose 2021: wie groß ist der Burggraben?“

    1. Vielen Dank für deine ausführliche Analyse! Ich arbeite selbst als Fotograf und Videograf von Beginn an mit Adobe. Im Zuge der Umstellung von Voll-Lizenzen (im vierstelligen Preisbereich pro Programm) ist mir der Wechsel zum Abo-Modell äußerst positiv aufgefallen. Aktuell zahlt man für die Nutzung sämtlicher Programme pro Monat 50€ (also 600€ im Jahr). Für die Nutzung mehrerer Foto-Programme sogar unter 100€ im Jahr. Insofern kann ich die Einordnung der Analyse in Bezug auf die Preisentwicklung nicht nachvollziehen – und würde sogar gegenteilig argumentieren. Dennoch ist dein Ansatz sehr gut und wichtig, um ein Unternehmen und dessen Chancen besser zu durchleuchten! Insbesondere vor dem Hintergrund der neuen Player im Markt und der Möglichkeiten durch KI. Bei Interesse könnten wir uns natürlich auch noch näher zu Adobe austauschen. Disclaimer: Ich bin in Adobe investiert. Keine Anlageberatung.

      Antworten
      • Hallo Tom,

        vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar und deiner persönlichen Einschätzung zu dieser Adobe Aktie Analyse!

        Deine Gedanken kann ich absolut nachvollziehen und ich habe auch schon von anderen gehört, dass sie persönlich sehr zufrieden mit dem flexiblen Abo-Modell sind. Ich denke, das hängt immer auch von der individuellen Situation eines jeden Einzelnen ab.

        Insgesamt würde ich die Premium-Bewertung der Adobe Aktie aber nach wie vor als zu hoch einstufen. Und selbst wenn man diese als angemessen erachtet, scheint die Adobe Aktie mit Blick auf die Kursziele und Prognosen der nächsten Jahre trotzdem noch überbewertet zu sein.

        Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich zukünftig noch die ein oder andere interessante Einstiegs-Gelegenheit bieten wird, denn Adobe Inc. ist trotz aller Kritik ein sehr interessantes Unternehmen (wie ich es auch in dieser Analyse mehrfach betone). Daher auch die Hold-Bewertung… denn als investierter Anleger würde ich die Aktien auch weiterhin halten.

        Bzgl. des näheren Austauschs verweise ich gerne auf die Facebook-Gruppe:
        https://www.facebook.com/groups/top.aktienanalysen

        Liebe Grüße und einen schönen Abend noch
        Konstantin von finanzfunk.net

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    2. Hallo Lieber Konstantin,

      ich bin über die Videos vom Aktienfinder mit Thorsten auf dich gestoßen.

      Zunächst möchte ich dir ein Lob aussprechen.
      In der heutigen Zeit, wo jeder Hans und Franz einen Finanzblog / YT Kanal / Instagram Account hat, ist es nicht einfach noch guten Content zu finden. Die meisten bieten nicht wirklich mehrwert.

      Deine Analysen machen einen sehr hochwertigen Eindruck und auch das Video vom aktienfinder ist wirklich gelungen.

      Vielen Dank dafür.

      Ich hätte mal einen Vorschlag für eine Aktienanalyse die mich interessieren würde.
      Vielleicht wäre das ja gar nicht mal so schlecht etwas aus der Finanzbranche zu nehmen.

      Meine Konkreter Vorschlag / Wunsch wäre T. Rowe Price Group Inc. (TROW).

      Viele Grüße aus Dorsten
      Benny K.

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      • Hallo Lieber Benny,

        vielen Dank für Dein Lob! Es freut mich sehr, dass Dir der Livestream mit Torsten gefallen hat und dass Dir meine Analysen zusagen.

        Und Danke für Deinen Vorschlag!
        T. Rowe Price Group Inc. nehme ich gerne mit auf die Liste.

        Liebe Grüße aus Augsburg
        Konstantin von finanzfunk.net

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    3. Hi Konstantin,

      vielen Dank für Deinen hochwertigen Beitrag. Es ist selten, dass ich Analysen finde, die ich gespannt bis zum Ende lese. Besonders mochte ich die „strategische“ Herangehensweise. Deiner Schlussfolgerung, dass Adobe zwar ein Platzhirsch ist, jedoch Gefahr läuft, es irgendwann nicht mehr zu sein, teile ich nun uneingeschränkt, dank Deiner logischen Schlüsse.
      Mach weiter so.

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      • Hi André,

        Danke Dir für Deinen freundlichen Kommentar zu meinem Artikel: Adobe Aktie Analyse, Kursziel und Prognose 2021.

        Es freut mich sehr, dass ich Dir durch meine „strategische“ Herangehensweise weiterhelfen und einige neue Sichtweisen zu Adobe aufzeigen konnte!

        Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche
        Konstantin

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    4. Ich finde die Analyse gut geschrieben, teile jedoch in den wichtigsten Punkten nicht die Einschätzung des Autors. Eher glaube ich, dass Adobe sich wie Apple entwickeln könnte:

      iPhones sind teurer als die Konkurrenz, deshalb bleibt man dabei.

      Ich nutze daher die Kursschwäche, und baue meine Position auf. Bei Morningstar habe ich folgende Analyse gefunden:

      https://twitter.com/snugfortune/status/1472148974937292814?
      Dementsprechend würde ich von einem sehr starken Burggraben bei Adobe ausgehen. Die Analysten gehen von steigenden EBIT-Margen aus. Ich auch. Das sollte man nicht übersehen, wenn man von fallendem Wachstum ausgeht. Selber Fehler wie bei Apple.

      P.S. Gratulation zur Analyse von Sea Limited, die ist wirklich sehr sehr gut geworden.

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